Text Oman

Generell
Oman liegt im Südosten der arabischen Halbinsel, südlich von Saudi-Arabien und den Arabischen Emiraten, im Westen grenzt es an Jemen. Oman ist eines der am dünnsten besiedelten Länder der Erde.

Gesellschaft
Von den ca. 4 Millionen Einwohnern sind ca. 2,3 Millionen Omaner, die anderen Inder, Pakistaner, Sri-Lanker, Filipinos, u.a. Die Ausländer machen die anstrengende Arbeit und werden diskriminiert.
Bis in die 1960er-Jahre war Oman vorwiegend ein Agrarstaat. Etwa 5% der Bevölkerung leben noch als Nomaden. In den späten 1960er-Jahren wurde es durch die Ölförderung zu einem reichen Industriestaat.
Die meisten omanischen Männer tragen eine Dishdasha (wie Kandura) mit einem Kumah (weissen Hut), oder Muzza (Turban), die Frauen tragen über ihrer farbenfrohen Kleidung, wenn sie in die Öffentlichkeit gehen eine Abaya (schwarzer Überwurf, oder Kopftuch. Die Abaya wird während dem Ramadan häufig getragen. Ein Schleier vor dem Gesicht kommt selten vor. Frauen können studieren, im öffentlichen Dienst arbeiten, oder in der Privatwirtschaft. Gesetzliche sind sie nicht vollständig gleichberechtigt, faktisch noch weniger. Der Sultan erwähne die Wichtigkeit der Integration von Frauen und deren Einbindung in Entscheidungen immer wieder.
Der Verkehr spielt sich vorwiegend mit Privatautos ab, dabei hat es viel weniger Offroader als in den VAE. Zwischen grösseren Orten und in Innenstädten gibt es Busse.

Omanische Küche
Die omanische Küche vereint Gerichte aus verschiedenen arabischen Ländern, Speisen der Beduinen, mit fernöstlichen, aber auch ostafrikanischen Einflüssen. Wichtig sind dabei Gewürze, die omanische Seefahrer aus Indien und Ostafrika mitbrachten, wie Koriander, Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, Ingwer, Muskat, Minze, Petersilie, Zitronen, Datteln. Wichtige Zutaten sind auch Hülsenfrüchte
Zu Gemüse, Poulet, Schaffleisch, Rind oder Fisch wird Fladenbrot gegessen, oder Reis, Weizen. Speisen werden häufig auf einem Büffet serviert. Sehr verbreitet sind indische und pakistanische Gerichte.
Getrunken wird Tee, Kaffee, Laban (verwandt mit dem indischen Lassi), Fruchtsäfte und Kokosmilch.

Politik
Gemäss der Verfassung ist Oman eine absolute Monarchie (Sultanat). Oberster Herrscher des Landes ist Sultan, der das Amt des Staatsoberhaupts, Regierungschefs, obersten Richters und Oberbefehlshaber der Armee in sich vereint. Er ist auch Präsident der Zentralbank Omans. Die von ihm ernannten Minister haben nur beratende und administrative Funktion.
(Absolute Monarchie: In dieser Form besitzt der Monarch dem Anspruch nach die alleinige Staatsgewalt; der Adel verliert seine Position im Feudalsystem im Austausch gegen Privilegien im Staats- und Militärwesen. Der Monarch ist „legibus absolutus“ (lateinisch für „von den Gesetzen losgelöst“), das bedeutet, dass er den Gesetzen, die er selbst erlässt, nicht untersteht. Das bekannteste Beispiel für den Anspruch auf absolute Herrschaft des Monarchen ist der Sonnenkönig Ludwig XIV., dessen Selbstverständnis « L’État, c’est moi » (deutsch: „Der Staat bin ich“) als geradezu prototypisch für diese Entwicklung angesehen werden kann. Der absolute Machtanspruch ist auf Dauer jedoch nicht gegen den Adel und das aufstrebende Bürgertum durchzusetzen; dort, wo die absolute Monarchie überlebt, nimmt sie Elemente der Republik oder Demokratie an. Trotz Schwierigkeiten in der Abgrenzung des Begriffes können heute (2011) Brunei, die Vatikanstadt, Saudi-Arabien, Swasiland und eventuell noch andere arabische Monarchien am Persischen Golf als derzeit existierende absolute Monarchien gelten. In Nepal musste der bis dahin absolut regierende König im Frühjahr 2006 seine weitgehende Entmachtung hinnehmen. Im Mai 2008 wurde in Nepal die Monarchie abgeschafft und die Republik ausgerufen. In Bhutan wurde die absolute Monarchie am 18. Juli 2008 durch eine Verfassung in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt.)
Nach der Regierungsübernahme durch Sultan Qabus im Jahr 1970 beendete Oman die Politik der Abschottung und wurde im Jahr 1971 Mitglied der UNO und der Arabischen Liga. In den Folgejahren wurden zu weiteren Ländern diplomatische Beziehungen aufgenommen, beispielsweise bestehen seit 1973 diplomatische Beziehungen zur Schweiz.

 

Geschichte

Das Gebiet des Omans war schon in der Steinzeit besiedelt. Ca. 300 v. Chr. wurde Oman reich wegen Kupfervorkommen.
Es gab zahlreiche Invasoren, z.B. die Perser, die das Land besetzten und das Aflaj-Bewässerungssystem einführten. Aber auch Mesopotamier, Araber, Inder, Afrikaner, Türken, Italiener, Portugiesen kamen und hinterliessen Spuren.
Ca. 200 v. Chr. wurde Oman eine sehr bedeutende Seemacht und war längere Zeit im Wettstreit mit Ägypten. Es wurde gehandelt mit Iran, Irak, Pakistan, Sri Lanka. Oman kontrollierte die Seestrasse von Hormuz, die den Indischen Ozean mit dem Arabischen und Persischen Golf verbindet. Ab dem 10. Jh wurde auch mit China und Indien gehandelt.
Obwohl formal stets unabhängig, geriet Oman – unter anderem durch Verträge von Ende des 19. Jahrhunderts in faktische Abhängigkeit von Grossbritannien. Die britische Vorrangstellung endete schrittweise.Sultan Said ibn Taimur, der von 1932 bis 1970 herrschte, beliess das Land in seiner Rückständigkeit und aussenpolitischen Isolierung: Die Sklaverei wurde aufrechterhalten, hohe Binnenzölle erhoben, das Schulsystem auf Koranschulen beschränkt. Erst mit Beginn der Erdölförderung und dem Regierungsantritt von Qaboos ibn Said 1970, kam es zu ersten Reformen: Abschaffung der Sklaverei sowie der Ausgangs- und Reisebeschränkungen, Verwendung von Teilen der Erdöleinnahmen für die Verbesserung der Infrastruktur.

1970 herrsche 100% Analphabetismus und es gab nur einen omanischen Arzt, der nicht einmal im Land selbst sondern in den Emiraten arbeitete.

Oman hat durch die Ende der 1960er Jahre einsetzende Förderung von Erdöl eine weitgehende Umstrukturierung von einer agrarisch ausgerichteten Wirtschaft zur exportorientierten Erdölwirtschaft erfahren.

 

 

Was uns auch noch so aufgefallen ist…

 

Wetter

Zuerst ist uns die Wärme aufgefallen, so um die 30 Grad den Tag durch, im Landesinneren ist es noch wärmer.

 

Verkehr

Das Land ist riesig und die Distanzen entsprechend, das Strassennetz ist gut ausgebaut.

Der öffentliche Verkehr (Busse) ist noch dürftig, es gibt nur wenig Überlandbusse und in Muskat gibt es erst seit kurzem Stadtbusse, an den meisten anderen Orten gar nicht. Die Überlandbusse fahren nicht oft und sind streckenmässig häufig nicht koordiniert. Es gibt keine richtigen Fahrpläne und die Haltstellen sind schwer zu finden. In Muskat mussten wir um zum Busbahnhof für Überlandbusse zu kommen, mit dem Stadtbus fahren, der dann nicht direkt beim Busbahnhof anhielt, sondern ca. 100 Meter davon entfernt.

Ein Auto zu mieten kann kompliziert sein. Wir haben keine Strassenkarten zum Kaufen gefunden.

Es gibt Taxis und Sammeltaxis. Die Taxis haben keine Taximeter, man muss verhandeln, Preise können stark schwanken.

 

Tourismus

Der Tourismus scheint noch in den Kinderschuhen. Es gibt keine Tourismusbüros, nicht einmal im Hotspot Nizwa. Taxifahrer kennen die Hotels oft nicht. Touristen kommen organisiert in Gruppen. Individualreisende gibt es kaum. Wir sind meistens die einzigen Touristen in den öffentlichen Bussen.

Die Hotels aller Kategorien sind relativ teuer. Die Zimmereinrichtungen sind einfach, WLAN oft mangelhaft. Es ist den Omani bewusst, dass ihr Land für Touristen teuer ist und nicht dem internationalen Standard entspricht. Es gebe Pläne das zu ändern, günstiger und qualitativ besser zu werden.

 

Wasser

Sehr angenehm ist, dass das Hahnenwasser Trinkwasserqualität hat und man es problemlos trinken kann. Folglich kann man auch Salat essen.

 

Kriminalität

Es gibt offensichtlich keine Kriminalität und man fühlt sich sehr sicher im ganzen Land.

 

Verpflegung

Cafés, Juice-Shops, Restaurants sind manchmal schwer zu finden. An schönen Orten oder bei touristischen Attraktionen sind Café-Shops häufig ungemütlich von der Lage her, direkt an der Strasse oder ohne Aussicht, obwohl diese leicht zu haben wäre. Auch Meersicht scheint für Einheimische kein Wunsch. So sind Restaurants und Cafés am Meer oft so gebaut, dass die Küche auf der Meerseite liegt und die Gäste auf der Strassenseite sitzen. Das Essen ist aber gut und relativ günstig.

Es gibt keine Kultur des Gartenrestaurants, keine lauschigen Plätzchen zum draussen sitzen (wahrscheinlich, weil es die meiste Zeit zu heiss ist), man sitzt drinnen, hinter verschlossenen Läden, bei Kunstlicht und oft unterkühlt durch Klimaanlage. Oft sind Innenräume, auch Hotelzimmer so, dass man auch tagsüber Kunstlicht braucht. Autos und Menschen sind verkehrsmässig nicht getrennt, es gibt keine Fussgängerzonen, ausser im Souk, wo es für Autos keinen Platz hat.

 

Verschwendung

Sehr auffallend ist für uns auch eine riesen Verschwendung von Energie (in Autos werden die Motoren laufen gelassen, auch während man einkaufen geht, damit die Klimaanlage weiterläuft), Plastik wird als Verpackungsmaterial grosszügigst eingesetzt und viele Wegwerfartikel werden verwendet.

 

Souks

Verkäufer in den Läden und Souks sind freundlich, nehmen Kontakt auf «How are you?», versuchen aber nicht zum Kaufen zu überreden. Manchmal scheinen sie uns nicht sehr motiviert, etwas zu verkaufen. Es wird kaum gehandelt. Es gibt fast keine Souvenirläden.

 

Begegnungen mit Locals

Auf der Strasse begegnet man uns freundlich (Omani, Inder, Pakistani, Bangladeshi, etc.) Oft wird uns zugerufen: «How are you?» Inder sprechen oft besser Englisch als die Omani. Im Allgemeinen sind die Leute hilfsbereit.

Omani erkennt man daran, dass sie eine Dischdascha tragen und einen Kumah oder Turban (Muzza). Frauen sind in der Öffentlichkeit in schwarz gekleidet, mit Schleier (Abaya oder Nikab). Man kommt wenig in Kontakt mit ihnen. Taxi- und Busfahrer sind alles omanische Männer, sie arbeiten auch in den Läden. Angestellte in Hotels und Restaurants sind oft Ausländer (Inder, Nepalesen, Pakistani, Bangladeschi). Auch Oman ist eine Dreiklassengesellschaft (nicht ganz so ausgeprägt wie die Arabischen Emirate), die Omani zuoberst, dann die Professionals (ausländische Ingenieure, Lehrer, Businessleute) und ungelernte Bauarbeiter, Garten- und Hausangestellte.

 

Hotspots

Besonders eindrücklich für uns waren: Wüste, Wadis, Berge, Grand Mosque und Oper in Muskat, Tiermarkt in Nizwa, Lehmbauten, Forts, Weihrauch (Weihrauchduft und Parfüme sind allgegenwärtig), Schildkröten, Souks, Gewürze, omanischer Kaffee (mit Kardamom, Safran und Zimt) und ein Land zu erleben, dessen Geschichte sich in den letzten 40 Jahren extrem verändert hat. Ein weiterer Höhepunkt wäre sicher Salalah.

 

Text Vereinigte Arabische Emirate

Arabische Emirate

Erste Ölexporte fanden 1962 statt ab 1969 in grösserem Ausmass. Anders als sein Vorgänger und erstgeborener Bruder Sheich Shakhbut bin Sultan al Nahyan nutzte ab 1966 Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan von Abu Dhabi die steigenden Einnahmen aus der Erdölförderung für ein umfangreiches Entwicklungsprogramm, von dem auch die ärmeren Nachbaremirate profitierten.

1971 entliess Grossbritannien die Trucial States in die Unabhängigkeit. Noch am selben Tag trafen sich die Herrscher von Abu Dhabi, Adschman, Fudschaira, Schardscha, Dubai und Umm al-Qaiwain. Sie gründeten unter der Leitung und Vermittlung von Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan die Vereinigten Arabischen Emirate

Eine starke Verbesserung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und den VAE trat ein, als König Faisal an die Macht gekommen war und Scheich Zayid 1966 Herrscher von Abu Dhabi wurde. Im Jahre 1974 unterschrieben sie ein Grenzabkommen, das dem 170 Jahre langen Kampf um die Buriami-Gegend ein Ende setzte. Unmittelbar danach erkannte Saudi-Arabien die VAE an.

Traditionell ist in den VAE der Herrscher eines Emirats – der Scheich – Führer des mächtigsten, aber nicht unbedingt des bevölkerungsreichsten Stammes, während jeder einzelne Stamm einen eigenen Führer hat. Die Scheichs konnten ihre Herrschaft nur so lange aufrechterhalten, wie sie die Unterstützung des Volkes hatten.

Scheich ist ein arabischer Ehrentitel, der schon seit vorislamischer Zeit für Männer von Rang und Namen verwendet wird. Er wird, oft im Sinne von „Geistiger Führer“, sowohl in weltlichen als auch in religiösen Zusammenhängen benutzt

Ein essentieller Bestandteil des Prozesses von Herrschaft war das ungeschriebene, aber dennoch zentrale Prinzip, wonach die Bevölkerung freien Zugang zum Scheich haben sollte, und dass der Emir häufig einen offenen Madschlis abhalten sollte, in dem jeder Bürger seine Meinung frei äußern konnte. Bis heute hat die Institution des Madschlis ihre Bedeutung im politischen System der VAE erhalten. In den grösseren Emiraten halten nicht nur die Herrscher, sondern auch andere hochrangige Mitglieder der Herrscherfamilien regelmässig offene Madschlis-Sitzungen

 

Die besondere sozioökonomische Entwicklung in den VAE hat dazu geführt, dass das Land viel liberaler ist als seine Nachbarn, besonders Saudi-Arabien und Iran. Wiewohl Islam die Staatsreligion ist, wird anderen Religionen nicht nur Respekt entgegengebracht, sondern ihnen auch Freiheit in der Ausübung eingeräumt. So gibt es christliche Kirchen, eine Synagoge, Hindu-Tempel und eine Gurudwara für Sikhs. Die VAE bietet auch Schutz für Gruppen, die anderswo verfolgt wurden und werden. Die Vielfalt in der Bevölkerung spiegelt sich wider in einem Mosaik von Schulen, Kulturzentren und Restaurants, die sowohl westlich-europäisch als auch asiatisch geprägt sind. Dessen ungeachtet kann der Abfall vom islamischen Glauben (Apostasie) mit dem Tode bestraft werden

In den VAE gibt es keine islamische Bekleidungsvorschrift, wie etwa in Saudi-Arabien. Viele Emirater bevorzugen jedoch die traditionelle Kandura, ein knöchellanges weisses Hemd aus Baumwolle oder Wolle; viele einheimische Frauen tragen die Abaya, ein schwarzes Übergewand, das den Körper verhüllt. Jugendliche richten sich oft nach westlichen Modetrends. Ausländer tragen deren jeweils übliche Kleidung.

 

Die Verbreitung von Informationen unterliegt in den VAE einer Zensur. Importierte Zeitschriften müssen vor Verkauf der Zensurbehörde vorgelegt werden, die dann auf Bildern dargestellte Geschlechtsmerkmale mit einem schwarzen Filzstift zensiert. Medien unterstellen sich einer Selbstzensur, sodass Verstösse gegen die Zensurgesetze seitens der Zeitungsherausgeber oder Radiosender nicht existieren. Das lokale Fernsehen ist in staatlicher Hand.

Der Zugriff von Privatpersonen auf das Internet erfolgt über einen Proxy, der Inhalte zensiert.

 

Alle Unternehmen (ausgenommen in Freihandelszonen) müssen zu mindestens 51% einem Einheimischen gehören. Dieses Gesetz soll sicherstellen, dass nur Emirater in Führungspositionen sitzen.

 

Von den 9.157.000 Einwohnern sind 1.062.000 Staatsbürger der VAE und 8.095.000 ausländische Arbeitsmigranten, was einer Ausländerquote von fast 90 % entspricht (Stand 2015). Weitaus die meisten, ca. 3,5 Millionen sind Inder.

Es wird 8 Stunden an 6 Tagen pro Woche gearbeitet. In der Gastronomie und im Detailhandel oft noch länger. In der Verwaltung, wo vorwiegend Emirater arbeiten gilt die 35-Stunden-Woche.

Es wurde vereinzelt von Fällen berichtet, in denen inländische Arbeitgeber die Löhne ihrer einfachen ausländischen Mitarbeiter für Monate nicht ausgezahlt hatten. Solche Vergehen seitens der Arbeitgeber ziehen inzwischen strenge Strafen nach sich. Beim Bau des Burj Khalifa haben Arbeiter einmal gestreikt.

 

Sur und Umgebung

Dubai, Abu Dhabi